„Augen auf! Hinsehen und schützen!“ Unter dieses Motto hat das Bistum Münster seine Bestrebungen und Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt gestellt. Damit es jedoch nicht nur bei einem Motto bleibt, hat das Bistum bereits vor einigen Jahren die Präventionsordnung eingeführt. In ihr sind unterschiedliche Maßnahmen zur Vorbeugung von sexualisierter Gewalt dokumentiert. So sind beispielsweise das Einreichen eines polizeilichen Führungszeugnisses und die Absolvierung einer Präventionsschulung für alle Haupt- und Ehrenamtlichen obligatorisch.
Einen Schritt weiter geht die Kirchengemeinde St. Marien & Johannes in Sassenberg und Füchtorf und erstellt seit Mai ein institutionelles Schutzkonzept (ISK). Im ISK werden die bereits vorhandenen Strukturen, Konzepte und Regelungen mit Maßnahmen zur Prävention sexualisierter Gewalt und grenzverletzenden Verhaltens verbunden. Dadurch soll auf konzeptioneller, struktureller, kultureller und personeller Ebene ein höchstmögliches Maß an Transparenz für die gesamte Pfarrei etabliert werden.
In einem ersten Schritt wurde in den vergangenen Wochen mit Gruppen, Gremien und Vereinen eine Risikoanalyse erstellt. Sie überprüft im Sinne einer Bestandsaufnahme, ob und wo Risiken oder Schwachstellen in der Pfarrei bestehen, die die Ausübung von grenzverletzendem Verhalten und sexualisierter Gewalt ermöglichen oder gar begünstigen. Ziel ist, herauszufinden, welche Maßnahmen zur Prävention grenzverletzenden Verhaltens und sexualisierter Gewalt bereits vorhanden sind und an welchen Stellen Optimierungsbedarf besteht.
Die Steuerungsgruppe traf sich jetzt zur Auswertung dieser Ergebnisse und bildet damit die Basis für das Schutzkonzept. In einem weiteren Schritt wird jetzt ein Verhaltenskodex entwickelt, der Themen wie Sprache, Wortwahl, Nähe und Distanz aber auch Nutzung von Medien und sozialen Netzwerken berücksichtigt.
Professionell begleitet wird die Kirchengemeinde dabei von Doris Eberhardt, Präventionsfachkraft des Bistums Münster.